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Wie pflegt man eine Monstera richtig?
Die Monstera deliciosa ist mehr als ein Trend – dieser Guide zeigt dir alles Wichtige zu Standort, Pflege und Vermehrung
Wie pflegt man eine Monstera richtig? Ein umfassender Guide für Botanik‑Liebhaber
Die Monstera deliciosa – vielen als „Schweizer Käsepflanze“ bekannt – erobert in den letzten Jahren Schreibtische, Wohnzimmer und Schlafzimmer rund um den Globus. Doch was macht diese Dschungelschönheit so besonders, und wie pflegt man eine Monstera richtig, damit sie jahrelang gesund wächst? In diesem Guide verbinden wir die Leidenschaft des Botanikpoeten mit fundiertem Fachwissen. Du erhältst nicht nur praktische Tipps, sondern auch Denkanstöße, wie du die Pflege deiner Monstera als achtsames Ritual gestalten kannst.
Die natürliche Heimat der Monstera
Um eine Monstera richtig zu pflegen, hilft ein Blick in ihre Herkunft: Die Art ist eine immergrüne Liane aus den Regenwäldern Mittelamerikas, deren Verbreitung von Südmexiko bis Panama reicht. In ihrem natürlichen Habitat klettert sie mithilfe zahlreicher Luftwurzeln an Bäumen empor und erreicht Höhen von 20 Metern und mehr. Die großflächigen Blätter entwickeln im Laufe des Wachstums tiefe Einschnitte und markante Fenster („Fenestrationen“), die als Anpassung an Wind und wechselnde Lichtverhältnisse in den Regenwäldern gelten.
Diese Herkunft erklärt einige Bedürfnisse unserer Zimmerpflanze: Sie liebt warme Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit und indirektes Licht. In ihrer tropischen Heimat wachsen Monsteras in humusreichen Böden mit guter Drainage und genießen regelmäßige Niederschläge. Wenn du diese Bedingungen im Kleinformat nachahmst, belohnst du deine Monstera mit kräftigem Wachstum und großen, gesund glänzenden Blättern.

Standort: Wo sollte eine Monstera stehen?
Monsteras benötigen viel helles, aber indirektes Licht. Die Gartenseite The Spruce betont, dass Monsteras so viel helles, indirektes Licht wie möglich bekommen sollten. Geeignete Plätze sind z. B. neben einem Ost‑ oder Westfenster oder einige Meter entfernt von einem Südfenster. Direktes Sonnenlicht kann zu Verbrennungen führen, während zu wenig Licht die Blattteilung hemmt und die Pflanze langsamer wachsen lässt. Wenn du nur einen dunkleren Standort hast, kann eine Pflanzenlampe Abhilfe schaffen.
In Schlafzimmern sind Monsteras ebenfalls willkommen: Die Plants & Flowers Foundation empfiehlt die Art als schattenverträglichen „Schlafzimmerfreund“, der wenig Licht und Wasser benötigt und in Halbschatten gedeiht. Achte darauf, die Pflanze weit genug von Heizkörpern entfernt zu platzieren und Zugluft zu vermeiden. Die Naturliebhaberin in dir könnte fragen: „An welchem Ort in meinem Zuhause kann sich meine Monstera wirklich entfalten?“ Experimentiere mit verschiedenen Standorten – deine grüne Begleiterin wird dir zeigen, wo sie sich wohlfühlt.
Bewässerung und Luftfeuchtigkeit
Die häufigste Pflegefrage lautet: Wie oft gießt man eine Monstera? Der wichtigste Grundsatz lautet: Gieße erst, wenn die obersten 2–3 cm Substrat trocken sind. Das Pflanzenmagazin The Sill empfiehlt, den Topfballen gründlich zu wässern und anschließend vollständig trocknen zu lassen; meist genügt ein Rhythmus von 7–10 Tagen. Auch Intuitive Plants rät dazu, die Erde zwischen den Wassergaben leicht austrocknen zu lassen und abhängig von Jahreszeit und Lichtverhältnissen alle ein bis zwei Wochen zu gießen. Im Winter, wenn das Wachstum ruht, genügt oft eine monatliche Wassergabe.
Beobachte zudem die Luftfeuchtigkeit: Monsteras fühlen sich bei 40–60 % Luftfeuchtigkeit besonders wohl. Einfache Maßnahmen wie das Aufstellen einer Schale mit Wasser, das Besprühen der Blätter oder der Einsatz eines Luftbefeuchters helfen, tropisches Klima zu simulieren. Vermeide jedoch Staunässe, denn zu viel Nässe begünstigt Wurzelfäule und führt dazu, dass die Pflanze über ihre Blattspitzen Wasser austritt – eine natürliche Reaktion namens Guttation, die bei hoher Feuchtigkeit oder übermäßigem Gießen auftritt. Die Pflanzenexpertin Caroline Cocker erklärt, dass Monstera über sogenannte Hydathoden überschüssiges Wasser aus den Blattspitzen presst, wenn Stomata nachts geschlossen bleiben, und dass dies meist harmlos ist. Tritt „Weinen“ jedoch sehr häufig auf, solltest du die Wassermenge reduzieren.

Achtsame Bewässerungsroutine
Der Botanikpoet in dir darf das Gießen als Ritual verstehen: Berühre die Erde, spüre die Feuchtigkeit und frage dich: „Braucht meine Pflanze jetzt Wasser, oder schenke ich ihr einen Tag Pause?“ Wähle lauwarmes, abgestandenes Wasser und gieße langsam, bis es unten aus den Drainagelöchern austritt. Leere den Untersetzer nach etwa 10 Minuten, damit die Wurzeln nicht im Wasser stehen bleiben.
Substrat und Umtopfen
Für kräftige Wurzeln braucht die Monstera ein luftiges, durchlässiges Substrat. The Sill rät zu einer Mischung aus hochwertiger Blumenerde, Kompost und Zuschlagstoffen wie Perlit für bessere Belüftung. Achte darauf, dass der Topf Abflusslöcher besitzt. Monsteras wachsen vergleichsweise schnell, daher solltest du sie etwa alle zwei Jahre umtopfen, wenn Wurzeln aus den Drainagelöchern wachsen oder der Wurzelballen den Topf ausfüllt. Der Frühling ist der beste Zeitpunkt zum Umtopfen.
Die Universitätsseite der Wisconsin Extension empfiehlt eine reiche Erde mit ausreichend Platz für die Wurzeln und rät, beim Umtopfen eine stabile Stütze – etwa einen mit Moos umwickelten Stab – in den Topf zu setzen, an dem die Luftwurzeln Halt finden. Halte die Erde zwischen den Wassergaben leicht trocken; tritt Guttation auf, reduziere die Wassermenge.
Düngen und Nährstoffe
Monsteras benötigen in der Wachstumsphase (Frühling und Sommer) regelmäßig Nährstoffe. Eine ausgewogene, wasserlösliche Zimmerpflanzendüngerlösung, die alle zwei bis vier Wochen beim Gießen gegeben wird, versorgt die Pflanze mit dem Nötigen. Im Herbst und Winter reduzieren sich Wachstum und Nährstoffbedarf – dann genügt es, die Düngung einzustellen oder stark zu reduzieren. Achte darauf, Dünger niemals auf trockenes Substrat zu geben, da dies die Wurzeln schädigen kann.
Klettern und Unterstützung – das Wachstum fördern
In der Natur klettert die Monstera mit ihren Luftwurzeln an Bäumen hoch, um Licht zu erreichen. Zuhause braucht sie eine Stütze, um diese Wachstumsform nachzuahmen. The Sill erklärt, dass ein Kokosstab oder Moosstab die Monstera dazu anregt, sich festzuhalten und größere, stärker gefensterte Blätter auszubilden. Befestige den Stab beim Umtopfen im Topf und leite die Luftwurzeln vorsichtig daran entlang. Halte den Stab feucht, indem du ihn bei jedem Gießen besprühst.
Fragen des Botanikpoeten
Wie kann ich meiner Monstera das Gefühl geben, in einem tropischen Baumkronendach zu leben? – Indem du ihr eine Kletterhilfe gibst und die Luftwurzeln regelmäßig befeuchtest.
Wann ist es Zeit, meine Monstera zu beschneiden? – Entferne während der Wachstumsphase einzelne gelbe, beschädigte oder zu lang gewordene Triebe, um die Pflanze in Form zu halten. Schneide stets oberhalb eines Knotens mit einem sauberen Werkzeug.
Vermehrung: Neue Pflanzen aus Ablegern ziehen
Monsteras lassen sich leicht durch Stecklinge vermehren. Wichtig dabei ist, dass der Steckling mindestens einen Knoten (Node) enthält – dort sitzen die Anlagen für neue Wurzeln und Triebe. Der Ratgeber Monstera Plant Resourcebetont, dass ein Blatt ohne Knoten zwar Wurzeln bilden kann, aber niemals zu einer vollwertigen Pflanze heranwächst. Ein Blattsteckling bleibt daher immer ein einzelnes Blatt. Schneide deinen Steckling mit einem scharfen, desinfizierten Messer knapp unterhalb eines Knotens. Der Ableger sollte ein bis zwei Blätter und ein Luftwurzelansatz besitzen.
Setze den Steckling in ein Glas mit Wasser oder in lockere, feuchte Erde. Wässere regelmäßig und stelle ihn an einen hellen Platz ohne direkte Sonne. Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln; sobald diese mehrere Zentimeter lang sind, kannst du den Steckling in Erde setzen. Dieser Prozess lehrt Geduld – frag dich: Was können wir von der langsamen Verwurzelung lernen? Vielleicht, dass Wachstum Zeit braucht und Geduld belohnt wird.
Häufige Probleme und ihre Lösungen
Auch bei guter Pflege können Probleme auftreten. Das Pflanzenportal The Sill identifiziert häufige Symptome:
Braune Blattränder oder trockene Blätter: Ursache ist meist Wassermangel oder hoher Salzgehalt im Substrat. Löse das Problem mit gründlichem Gießen und gelegentlichem Durchspülen der Erde.
Schlaffe, welkende Pflanze: Dies deutet auf Unterwässerung oder einen zu kleinen Topf hin. Prüfe, ob Wurzeln aus den Drainagelöchern wachsen, und topfe gegebenenfalls um.
Gelbe Blätter oder schwarze Stängel bei nassem Substrat: Ein klares Zeichen für Überwässerung. Lass die Erde zwischen den Wassergaben stärker abtrocknen und sorge für eine gute Drainage.
Keine Blattfenster (Fenestrationen): Ursache ist meist zu wenig Licht oder fehlende Kletterhilfe. Stelle die Pflanze heller und gib ihr einen Stab.
Neben diesen Pflegefehlern können Schädlinge auftreten. Monsteras gelten als relativ robust, doch bei Befall mit Spinnmilben, Schildläusen oder Thripsen hilft ein schnelles Eingreifen. Entferne befallene Blätter, wasche die Pflanze gründlich ab und behandle sie mit biologischen Mitteln wie Neemöl.
Varietäten und Seltenheiten: Von Variegata bis Obliqua
Monstera ist nicht gleich Monstera – neben der „klassischen“ deliciosa erfreuen sich verschiedene Varietäten großer Beliebtheit.
Monstera Variegata: Warum so teuer?
Variegierte Monsteras (z. B. Monstera deliciosa ‘Albo Variegata’ oder Thai Constellation) weisen weiße oder gelbe Musterungen auf den Blättern auf. Diese Muster sind das Ergebnis spontaner Mutationen und lassen sich nur schwer aus Samen ziehen. Die Gartenpublikation The Spruce erklärt, dass viele variegierte Sorten aus Labor-Gewebekultur stammen oder durch Stecklinge von einer einzelnen Mutterpflanze vermehrt werden, was die Verfügbarkeit begrenzt. Durch die hohe Nachfrage steigen die Preise; einzelne Blattstecklinge können mehrere Hundert Euro kosten. Zudem sind variegierte Pflanzen empfindlicher und wachsen langsamer, was die Produktion weiter erschwert.

Raritäten: Was ist die seltenste Monstera?
Als eine der seltensten und begehrtesten Arten gilt die Monstera obliqua. Das Pflanzenblog Plant Vault beschreibt sie als zartes Gewächs mit spitzen, fast spitzenlosen Blättern, das sehr langsam wächst und daher schwer zu finden ist. Diese Eigenschaften machen die Art zur begehrten Sammlerpflanze. Andere rare Varietäten wie die Monstera adansonii variegata erzielten sogar fünfstellige Preise.
Unterschied zwischen Monstera und Philodendron
Viele kennen die Monstera als „Philodendron mit Löchern“, doch botanisch handelt es sich um unterschiedliche Gattungen. Das Fachportal Epic Gardening weist darauf hin, dass die Monstera deliciosa zur Gattung Monstera gehört, während der „Split-Leaf Philodendron“ wissenschaftlich Thaumatophyllum bipinnatifidum heißt. Beide gehören jedoch zur Familie der Aronstabgewächse.
Beim Vergleich fallen weitere Unterschiede auf: Monstera-Blätter sind meist größer, glatt und entwickeln Fenestrationen, also Löcher, während Philodendron-Blätter lediglich geschlitzt sind. Zudem wächst die Monstera als Kletterpflanze und bildet lange Luftwurzeln, während der „Split-Leaf Philodendron“ eher ausladend buschig wächst und schnell an Umfang zunimmt. Diese Unterschiede helfen dir, Verwechslungen zu vermeiden und die Pflege entsprechend anzupassen.
Monstera im Schlafzimmer – ja oder nein?
Viele Wohnmagazine empfehlen Grünpflanzen fürs Schlafzimmer, da sie eine beruhigende Atmosphäre schaffen. Die Plants & Flowers Foundation zählt Monstera deliciosa zu den Schlafzimmerfreundlichen Pflanzen: Die Art gedeiht im Halbschatten und benötigt nicht viel Wasser; gelblich-braune Flecken weisen auf zu viel Feuchtigkeit oder zu wenig Licht hin.
Achtung: Auch wenn Monsteras die Luftfeuchtigkeit verbessern und ästhetisch wirken, enthalten ihre Pflanzenteile Calciumoxalat. Deshalb sollten Kinder und Haustiere die Blätter nicht in den Mund nehmen. Bei begrenztem Raum kannst du auf höher gelegene Standorte, Ampeln oder Regale ausweichen.
Giftigkeit und Sicherheit
Der botanische Steckbrief der University of Wisconsin weist darauf hin, dass alle Pflanzenteile der Monstera (außer der reifen Frucht) Oxalsäure enthalten und bei Verzehr die Schleimhäute reizen. Daher ist es ratsam, Monsteras außerhalb der Reichweite von Haustieren und Kindern zu platzieren. Bei Hautkontakt oder versehentlichem Verzehr solltest du sofort Arzt bzw. Tierarzt kontaktieren.
Inspirierende Fragen für den Botanikpoeten
Die Pflege deiner Monstera kann zu einem bewusstseinserweiternden Erlebnis werden. Stelle dir beim Gärtnern Fragen, die dich persönlich weiterbringen:
Was lernst du von der Geduld des Wurzelns?
Wie reagiert deine Pflanze auf kleine Veränderungen? Beobachte, wie sich Lichtverhältnisse, Wasser oder Standortwechsel auf das Wachstum auswirken.
Welche Parallelen gibt es zwischen dem Rhythmus deines Alltags und den Wachstumszyklen deiner Monstera?
Welche Ruhe findest du, wenn du dir Zeit nimmst, die Blätter abzuwischen und die Erde zu fühlen?
Solche Fragen verbinden Pflege und Achtsamkeit – genau der Spirit, den Botanikpoet vermitteln möchte.
FAQs
Die häufig gestellten Fragen rund um das Thema:
Wie pflegt man eine Monstera richtig?
Quellenangabe
Susan Mahr: Swiss-Cheese Plant, Monstera deliciosa – Wisconsin Horticulture hort.extension.wisc.edu.
How to Care for Monstera deliciosa – The Sill thesill.com.
Monstera Watering Guide – Intuitive Plants intuitiveplants.org.
Guttation 101 – Planet Houseplant planethouseplant.com.
Monstera Light Needs – The Spruce thespruce.com.
7 popular plants for your bedroom – Plants & Flowers Foundation plantsandflowersfoundationholland.org.
Variegated Monstera Deliciosas: Everything You Need to Know – The Spruce thespruce.com.
Top 7 Rare Monstera Houseplants – Plant Vault plantvault.com.
Philodendron vs. Monstera – Epic Gardening epicgardening.com.
Propagating Monstera Without a Node – Monstera Plant Resource monsteraplantresource.com.




